Unter der Herrschaft der Bajuwaren (ca. 550 bis 900 n. Chr.)

Bozen war der südlichste Punkt des eroberten Gebietes der Bajuwaren; demzufolge gehörte auch das heutige Gemeindegebiet in diesen Bereich. Der Germanisierungsprozess dauerte mehrere Jahrhunderte lang. Schließlich ging die einheimische Bevölkerung in der deutschen auf. Im 8. Jahrhundert befand sich beinahe der gesamttirolische Raum unter der Herrschaft der Bajuwaren, die ihrerseits jedoch der fränkischen Oberhoheit verpflichtet waren. Zum Zwecke einer effizienten Verwaltung entstanden nach und nach verschiedene Grafschaften unter der Führung des bayrischen Hochadels. Unter der Hoheit der deutschen und fränkischen Könige waren fortan die bayrischen Herzöge die Herren im Lande. Sie waren verantwortlich für die Verteidigung und Rechtsprechung, hatten in der Regel einen ausgedehnten Grundbesitz und waren befugt Steuern einzuheben.

Eine Stufe tiefer in der Verwaltungsstruktur befanden sich die Grafen, die im Namen des Herzogs die so genannten Gaue verwalteten. Der Name der Talschaft Vinschgau stammt aus der damaligen Zeit. Im Auftrag des Königs und des Herzogs hatten die Grafen Gericht zu halten und die öffentliche Verwaltung auszuüben sowie den Landfrieden zu wahren. Welcher Grafschaft das Gebiet der Gemeinde Karneid einverleibt war, geht aus den Urkunden nicht hervor. Das Gebiet um Bozen war jedoch im 7. Jahrhundert im Besitz eines bayrischen Grafen, doch wurde es später mit der Grafschaft Norital (heutiges Eisacktal) vereinigt.

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